Körperpsychotherapie Somatic Experiencing

Körperpsychotherapie Somatic Experiencing wird in meiner psychologischen Praxis vor allem zur Traumatherapie bei Posttraumatischen Belastungsstörungen und zur Bearbeitung von sonstigen Nachwirkungen traumatischer Erlebnisse eingesetzt. Die Methode berücksichtigt die Wechselwirkungen zwischen Körper, Seele und Geist. Wir bezeichnen solche Verfahren aus Sicht der Psychologie (Psyche = Seele und Geist) als Körperarbeit, Körpertherapie, Körperpsychotherapie oder körperorientierte Psychotherapie.

Im Rahmen von angeleiteten Übungen lernen Sie Ihre Körperempfindungen, Gedanken, innere Bilder, Verhaltensweisen und Emotionen differenziert wahrzunehmen sowie die Bedeutungen zu erkennen, die Sie den unterschiedlichen Wahrnehmungen beimessen. Statt sich durch impulsive Reaktionen steuern zu lassen, gewinnen Sie die innere Freiheit, Ihre Handlungen und Äußerungen der Situation angemessen zu gestalten.

Wir würdigen Ihr inneres Kind. Doch „auf dem Regiestuhl“ in Ihrem Leben hat es nichts mehr zu suchen. Ihre Entscheidungen wollen Sie gemäß Ihren Überzeugungen aus einer erwachsenen Warte heraus vernünftig treffen und nicht nach überschießenden Bauchgefühlen. Kopf, Herz und Bauch in Einklang zu bringen, ist eines der übergeordneten Ziele dieser Arbeit.

Somatic Experiencing Körperpsychotherapie trägt zur Eigenregulation des Nervensystems bei. Auf diese Weise können Sie alte Belastungen loslassen, die im Zellgedächtnis gespeichert sind, und Raum für Neues entsteht.

Zu Recht kann man die Arbeit mit Somatic Experiencing auch als Achtsamkeitsübung verstehen. Somatic Experiencing schult das Bewusstsein darin, ganz im Hier und Jetzt zu sein.

Diese Methode lernt man nicht in einer Wochenend-Fortbildung. Der Weg zum zertifizierten SE Practitioner führt über eine standardisierte Ausbildung und geht über sechs Semester.

Somatic Experiencing Weinheim

Körperpsychotherapie Somatic Experiencing ist sehr gut mit anderen Methoden kombinierbar. Beispielsweise wenn zu Beginn eines Gesprächs oder während einer Aufstellung die nervliche Erregung reguliert werden soll.

Beispiele für die Anwendung von Somatic Experiencing:

  • Verlusterlebnisse wie Trennung / Scheidung, zerbrochene Freundschaft, Spaltung innerhalb der Familie, Heimatvertreibung, Zwillingsverlust
  • medizinische Traumata: Eingriffe unter Betäubung, schwerwiegende Erkrankungen, Bewegungseinschränkungen, Hilfsbedürftigkeit
  • Unfälle (unmittelbar beteiligt oder als Zeuge)
  • Entwicklungstrauma durch psychisch kranke Eltern, Vernachlässigung oder Misshandlung
  • Gewalterfahrungen
  • transgenerationale Traumatisierung durch Kriegserlebnisse und begleitende Umstände
  • Beschwerden des Nervensystems, z.B. Tics, Parästhesien, verzerrtes Kälte- oder Wärmeempfinden, Nervenschmerzen, etc.
  • überschießende emotionale Reaktionen
  • Ohnmachtsgefühle, Entscheidungsambivalenzen und Handlungsunfähigkeit
  • depressive Verstimmungen, Antriebsarmut und innere Leere
  • unsichere Bindung, die zu Problemen in zwischenmenschlichen Beziehungen führen kann
  • Probleme mit dem Alleinsein, übermäßige Kompromissbereitschaft bis zur Selbstaufgabe, Steckenbleiben in toxischen Beziehungen
  • unangemessene Schuldgefühle
  • psychosomatische Beschwerden
  • therapieresistente körperliche Symptome

Zu den Grundsätzen von Somatic Experiencing habe ich bereits 2013 einen Artikel in einem Patientenmagazin veröffentlicht. Sie finden meinen vollständigen Textbeitrag hier.